Wer bellt denn da?

Manchmal hört man bei uns im Zoo Hundegebell. Das lässt sich dann zweifelsfrei einem Besucherhund zuordnen. Manchmal hört man aber auch im Streichelzoo ein Geräusch, das sich wie eine Art Bellen anhört und wo sich der ein oder andere vielleicht ein wenig wundert. Kann das tatsächlich sein? Ja, kann es und als kleinen Tipp können wir schon jetzt verraten, dass diese Töne aus einer Ecke kommen, wo es gerne etwas lauter zugeht. Die dort lebenden, intelligenten Tiere verfügen sogar über ein beachtliches Repertoire an Lauten, über die sie ihren Gemütszustand kundtun und sich mit ihren Artgenossen verständigen.

Wahrscheinlich wissen die meisten bereits, von welchen intelligenten Zoobewohnern die Rede ist. Richtig, es geht um unsere Minischweine, die je nach Laune den Geräuschpegel im Streichelzoo nach oben schnellen lassen. Schweine gelten grundsätzlich als sehr kommunikativ und da machen die Mitglieder unserer Gruppe keine Ausnahme. Sie grunzen, quieken, quietschen, kreischen, bellen oder gurgeln. Außerdem verfügen die schlauen und im Gegensatz zu ihrem Ruf sehr reinlichen Tiere über eine ausgeprägte Sozialstruktur mit einer in der Regel stabilen Rangordnung. Bei uns im Zoo hat beispielsweise Marcie das Sagen und sie ist auch die erste beim Futter. Bacon, die Mutter der munteren Ferkelchen, rangiert so in der Mitte, während Lisa und Maxi eher rangniedriger sind. Und weil besagte Ferkel auch schon wissen wollen, wo sie stehen, kann es aufgrund erziehungstechnischer Maßnahmen auch mal „auf die Ohren gehen“.

Forscher haben übrigens herausgefunden, dass Schweine mehr als 20 Laute von sich geben. Dabei sollen sie sogar persönliche Frequenzen und Klangmuster nutzen. Sie verfügen also über eine eigene Sprache. Spannend, oder? Daraus lässt sich auch erahnen, warum diese Tiere so häufig unterschätzt werden. 


Zoo Salzburg, 04. August 2022

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