Im Jahr 1952 wurde er erstmals beschrieben, seit Beginn der 1990er Jahre gilt er als eigene Art, die 2012 von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht eingestuft wurde. Die Rede ist vom Himmelblauen Zwergtaggecko, der lediglich im Kimboza Forest in Tansania vorkommt. Zwei Exemplare dieser in freier Wildbahn sehr seltenen Geckoart sind seit neuestem im Löwenhaus des Zoo Salzburg zu bewundern. Das Männchen ist dabei gut an der strahlend türkisblauen Rückenfärbung erkennbar. Im Gegensatz zu Mister Blue ist das Weibchen Misses Hope eher grünlich mit einem leichten Bronzeton.
„Aufgrund ihrer Bedrohungslage sind die kleinen Echsen ideale Botschafter ihrer Art, die Besucher auf ihre Situation, aber auch auf die Situation anderer, ebenfalls bedrohter Geckoarten aufmerksam machen können“, sagt Geschäftsführerin Sabine Grebner. Geckos leben seit etwa 50 Millionen Jahren auf der Erde und zählen damit zu den ältesten Tieren der Welt. In der heutigen Zeit sind viele dieser zu den Echsen zählenden Reptilien stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Das liegt, wie beim Himmelblauen Zwergtaggecko, häufig daran, dass die Echsen endemisch sind. Sie kommen also nur an einem bestimmten Ort oder nur auf einer bestimmten Insel vor. Damit ist ihr Verbreitungsgebiet von vorneherein eingeschränkt. Kommt nun ein weiterer Lebensraumverlust hinzu, kann sich jeder die negativen Folgen auf die Population selbst ausmalen.
Beim Himmelblauen Zwergtaggecko kommt erschwerend hinzu, dass die bis zu etwa sechs bis zehn Zentimeter großen Echsen nur auf Schraubenbäumen leben, einer Palmenart, die auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzen verzeichnet ist. Ein weiterer Fakt, der die Geckoart in Bedrängnis geraten ließ, ist ihr farbenprächtiges Erscheinungsbild. Das machte und macht sie attraktiv für den Heimtierhandel. So wurden die Tiere ab Anfang der 2000er Jahre in hoher Zahl für den Verkauf an private Halter gesammelt.
Seit Januar 2017 wird der Himmelblaue Zwergtaggecko im CITES-Anhang I/A geführt. Damit erfährt er den höchsten Schutzstatus des Washingtoner Artenschutzschutzübereinkommens. Der internationale Handel mit den, vom Aussterben bedrohten, Echsen ist seitdem verboten. Für die Haltung oder den Verkauf von Nachzuchten ist eine Genehmigung vonnöten.
Zoo Salzburg, 05. August 2021