Schön brav aufgereiht sitzen die kleinen Bartträger nebeneinander und lassen die Futterschüssel mit dem leckeren Inhalt nicht aus den Augen. Gut, dass der Tierpfleger auch eine extra Portion Proteine in Form von Mehlwürmern in die heißbegehrte Schüssel gegeben hat, denn Weibchen Momo kann diese gerade besonders gut gebrauchen. Familie Kaiserschnurrbarttamarin ist nämlich wieder größer geworden. Vor fast drei Wochen hat sie zwei Jungtiere bekommen, die abwechselnd vom Vater Gorden oder den großen Brüdern Kalani und Suri auf dem Rücken getragen werden, während die Mutter sie lediglich zum Säugen übergeben bekommt. Nur Schwester Mia ist zwar immer dabei und stibitzt den Brüdern auch mal gerne den Leckerbissen aus der Hand. An der Aufzucht der Jungtiere ist sie jedoch nicht beteiligt.
Grundsätzlich ist es sehr schön zu beobachten, wie fürsorglich Vater und Brüder mit dem Nachwuchs umgehen. Sie sind ein richtig eingespieltes Team. Bei dem „Training“ werden die eineinhalb Jahre alten Brüder später sicherlich richtig gute Väter. Manchmal teilen sich Brüder Kalani und Suri sowie Vater Gordon auch die „Aufsichtspflicht“. Dann sitzt ein Jungtier auf dem Rücken des einen männlichen Familienmitglieds und eines auf dem anderen.
Dass sich die männlichen Mitglieder der Gruppe in erster Linie um den Nachwuchs kümmern und ihn huckepack tragen, ist bei dieser kleinen Primatenart mit dem auffallend langen weißen Bart üblich. Kaiserschnurrbarttamarine gehören zur Familie der Krallenaffen. An ihren Fingern und Zehen befinden sich Krallen statt Nägel. Diese ermöglichen es ihnen senkrecht an Bäumen hochzuklettern oder sich im Fell von Bruder und Vater festzukrallen. Heimisch sind die flinken Kletterer in den tropischen Regenwäldern Brasiliens, Boliviens, Kolumbiens und Perus.
Zoo Salzburg, 27. April 2023