Ankunft der Gänsegeier

Weit gereist

Gänsegeier sitzt auf Wurzel | © Angelika Köppl

Neue Mitbewohnerinnen für Yoyo

Endlich war er da – der Tag, an dem die sechs Gänsegeier aus dem Süden Spaniens anreisen sollten und dem wir bereits seit über einem Jahr entgegenfieberten. Im Vorfeld mussten nämlich so einige bürokratische Hürden übersprungen und ein verschobener Transporttermin hingenommen werden.  Mit den neuen Geierdamen, die zwischen zwei und neun Jahre alt sind und durch zuvor erlittene Unfälle verschiedene Verletzungsmuster aufwiesen, sollen nun flugunfähige Gänsegeier in Salzburg ein neues Zuhause finden.

Die eigens für flugunfähige Geier errichteten Anlage neben den Polarwölfen wird seit eineinhalb Jahren von Mönchsgeier Yoyo bewohnt. Somit hat sie eine längere Testphase hinter sich. Yoyo kam Anfang 2023 aus Frankreich nach Salzburg. Aufgrund eines Unfalls fehlt ihm ein Großteil seines rechten Flügels. Bei der Ankunft der Gänsegeier stellte sich allerdings schnell heraus, dass zwei Vögel unter Ausnutzung der Hanglage ein kleines Stück fliegen konnten. Offensichtlich hatten sie während der vergangenen Wochen, die sie in Spanien in Quarantäne verbrachten, ausreichend Zeit sich zu erholen.

Nachdem nur zwei der angereisten Gänsegeierdamen eine schwerwiegendere alte Verletzung aufweisen und eine Genesung ausgeschlossen ist, werden diese beiden im Zoo Salzburg bleiben können. Für die anderen Vögel wird ein neues Zuhause gesucht. Zwar können sie ein kurzes Stück fliegen, aber dennoch nicht gut genug, um in der Natur zu überleben. Bis dahingehend alles organisiert ist, dürfen sie jedoch in Salzburg bleiben. Zu ihrer eigenen Sicherheit wurden ihnen die Flugfedern gestutzt. Diese wachsen aber nach.

Mittlerweile hat sich Mönchsgeier Yoyo bestens mit seinen neuen Mitbewohnerinnen arrangiert und es ist sehr schön zu beobachten, wie sie miteinander interagieren, gemeinsam fressen, manchmal ihre Ressourcen verteidigen, dann aber wieder einträchtig nebeneinander nach unten in Richtung Besucherweg blicken. Vor allem aber sind wir mit dem angestrebten Artenschutzprojekt für Geier wieder einen Schritt weitergekommen!

In absehbarer Zukunft sollen für die flugunfähigen Gänsegeier sowie für den Mönchsgeier passende Partner gefunden werden. Geeignete Plätze für den Nestbau sind auf der Anlage ausreichend vorhanden. Ziel ist es, die gesunden Nachkommen auszuwildern und so die wildlebenden Populationen aufzubauen.

Für die freifliegenden Gänsegeier ist der Zoo am Fuße des Hellbrunner Berges seit den 1960er Jahren weit über die Grenzen hinaus bekannt. Waren es in Hochzeiten jedoch über ein Dutzend Vögel, die den Zoo vorwiegend während der Wintermonate besuchten, sind es aktuell nur noch zwei oder drei Gänsegeier, die regelmäßig zu Gast sind und sich am „Buffet“ sattessen.

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