Vier Säulen 

Der moderne Zoo

Seine Aufgaben und Ziele

Im Großen und Ganzen lassen sich die Aufgaben eines modernen Zoos in vier Bereiche aufgliedern. Die Arbeit stützt sich demnach auf vier Säulen, die zwar getrennt voneinander stehen, aber dennoch eng miteinander verwoben sind.

Katta sitzt entspannt in der Sonne | © Kerstin Joensson

Öffnungszeiten

Durchgehend von MO bis SO

Täglich ab 09:00 Uhr

Kaiserschnurrbarttamarin liegt frontal auf einem Ast | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Eintrittsgebühren

Tagesticket, Jahreskarte uvm.

Alle Preise im Überblick

Jaguar liegt auf einem Baumstamm | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Fütterungen und Enrichments

Aktuelle Fütterungszeiten

Live dabei sein

Baumstachler sitzt auf einem Ast und frisst ein Stück rote Rübe | © Zoo Salzburg/Angelika Köppl

Hohe Ansprüche

Die Aufgaben eines wissenschaftlich geführten Zoos

Erholung

Egal, ob das Leben viel in den eigenen vier Wänden stattfindet oder der stressige Alltag wenig Raum für Pausen zulässt – das Bedürfnis nach Erholung und Natur ist nicht nur ungebrochen hoch, sondern steigt sogar merklich an. In einer Welt, die zunehmend bedrohlicher erscheint, sehnen sich immer mehr Menschen nach einem Fleckchen Erde, wo jene in Unordnung geratene Welt noch in Ordnung ist. Sie sehnen sich nach einer Oase, die sie in wenigen Stunden und Minuten alles Unangenehme vergessen lässt. Ein Ort, an dem sie Kraft und Energie tanken können und durch die einmalige Kombination von beeindruckender Naturkulisse und unmittelbaren Tierbegegnungen ihre Seele mit Emotionen füllen. Gleichzeitig möchten sie keinesfalls auf die Annehmlichkeiten einer perfekt funktionierenden Infrastruktur verzichten. Diese soll jedoch so harmonisch in das Gesamtgefüge integriert sein, dass sie als selbstverständlicher Teil des wundervollen Ortes der Erholung wahrgenommen wird.

Bildung

Wissen, das ertastet, erfühlt und erfahren sowie durch emotionale und aufregende Erlebnisse verstärkt wird, ist ein Wissen, das bleibt. Dieses Wissen, das Zoobesucher aus erster Hand erfahren, ist essenziell, denn es lässt einen unter anderem begreifen, wie wichtig der Erhalt von Arten für ein sensibles Ökosystem ist. Dabei ist der Bildungsschatz, den sich Besucher aneignen können, sehr breit gefächert, so dass es für jeden etwas Neues und Faszinierendes über Tiere und die Natur zu erfahren gibt. So lautet das angestrebte Ziel, dass jeder Besucher den Zoo etwas schlauer verlässt, als er ihn betreten hat. Ein gutes Mittel, mehr über die tierischen Bewohner zu lernen, sind kommentierte Fütterungen, Enrichments oder Führungen. Wer einem solchen Bildungsangebot beiwohnt, entwickelt oftmals ein gesteigertes Interesse an einer bestimmten Tierart. Das führt nicht selten dazu, dass durch dieses tiefere Wissen der Wunsch geweckt wird, diese Tierart zu schützen und sich vielleicht sogar für den Artenschutz zu engagieren.

Forschung

Moderne Zoos sind ebenso Orte der Forschung, wie der Bildung. In Zoos tragen Biologen und Veterinärmediziner wertvolles Wissen über zum Teil sehr wenig erforschte Wildtiere zusammen, das weltweit von Forschungs- und Naturschutzeinrichtungen geschätzt und in ihre Arbeit integriert wird. Sie nutzen Forschungsergebnisse von Zoos über vom Aussterben bedrohte Arten, um diese bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen in deren Ursprungsländern anwenden zu können. Somit ist die Forschung in Zoos von enormer Wichtigkeit für den Schutz von Wildtieren in der Natur. Grundsätzlich ist das Ziel der Forschungsarbeit der Erhalt der natürlichen Biodiversität. Also etwas, das für den Menschen in Zukunft von existenzieller Bedeutung sein wird. Der Wert von Forschungsarbeit in Zoos kann in verschiedener Form für den Besucher sichtbar gemacht werden. Dies sollte immer in fesselnder, zeitgemäßer Darstellungsweise erfolgen. Wichtig ist, der Darstellung im wahrsten Sinne des Wortes genügend Raum auf dem Zoogelände zu geben.

Tier-, Natur- und Artenschutz

Forscher schlagen Alarm, Naturschützer ebenso, denn immer mehr Tier- und Pflanzenarten sind akut bedroht und die Zahl steigt weiter an. Von rund 29.700 Landwirbeltierarten, sind nach einer jüngst durchgeführten Studie seit 1900 bereits 543 Spezies ausgestorben und 515 stehen kurz davor. Im normalen Verlauf der Evolution hätte das etwa 10.000 Jahre gedauert. Zu den ausgestorbenen Arten gehören zum Beispiel der aus Australien stammende Beutelwolf, der in Nordamerika beheimatete Elfenbeinspecht oder die Mauritiusboa. Die weiterführende Problematik dabei: Immer, wenn eine Art verschwindet, also einem sensiblen Ökosystem entnommen wird, zieht das weitere Arten nach sich. Weil dieses sechste Massenaussterben anders als zuvor in der Erdgeschichte als vom Menschen verursacht gilt, hat sich der Begriff des Anthropozän, das Zeitalter des Menschen, etabliert. Somit ist Artenschutz wichtiger denn je. Mit ihren Zuchtprogrammen bedrohter Arten leisten Zoos einen unersetzbaren Beitrag und kämpfen nachhaltig um deren Erhalt.