Weltkatzentag: Ein Blick zurück und nach vorne

Katzen sind beliebt. Dabei spielt es nicht für jeden eine Rolle, ob es sich um eine Hauskatze handelt oder eine große Raubkatze. Faszinierend sind für viele die geschmeidigen Bewegungen sowie die kraftvolle Eleganz und die manchmal verspielte Art der Samtpfoten. Diese Eigenschaften kann man sowohl an Stubentigern als auch an Großkatzen bewundern. Wobei es natürlich einen entscheidenden Unterschied gibt: Die auf dem Sofa daheim ruhenden Katzen kann man anfassen, die im Zoo lebenden Tiere nur ansehen, und das auch nur, wenn sie es für richtig halten. Denn bei uns im Zoo Salzburg haben alle Katzen die Möglichkeit sich zurückzuziehen, sobald sie das möchten. Das ist eine der Entwicklungen, die Zoos im Laufe der vergangenen Jahrzehnte durchlaufen haben und die moderne Zoos unter anderem auszeichnen.

Wie groß das Interesse an Jaguar, Löwe und Co. bei unseren Besucherinnen und Besuchern ist, durften wir wieder am Weltkatzentag vor zwei Tagen erleben. Mit Spannung beobachteten die Anwesenden, wie Jaguardame Lucky Limari die Schachtel mit der darin befindlichen Leckerei in Windeseile zerlegte und sich genüsslich über den Inhalt hermachte. Das sind genau die Momente, an denen unsere Tiere als Botschafter ihrer Art eine wichtige Rolle spielen.

In dem Zusammenhang ist es wichtig hin und wieder aufzuzeigen, wie es um die wildlebenden Artgenossen in ihrer Heimat bestellt ist. Das wollen wir im Folgenden kurz tun: Wie so viele andere Tierarten auch, gibt es für Jaguare, die als drittgrößte Raubkatze der Welt nach Tiger und Löwe eigentlich keine natürlichen Feinde haben, dennoch eine Menge Gefahren, die dafür sorgen, dass ihre Population rückläufig ist. Ein sehr großes Problem stellt hierbei der Verlust ihres Lebensraums dar. Denn innerhalb der vergangenen 100 Jahre haben die beeindruckenden Großkatzen rund die Hälfte ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes verloren. Aus Nordamerika sind Jaguare bereits ganz verschwunden. Heute sind die meisten Tiere im Amazonasbecken zu finden. Aber auch hier schreitet die Abholzung des Regenwaldes immer weiter voran und ihr Lebensraum nimmt jeden Tag ab.

Bei allen Nachrichten, die einen zweifeln lassen, gibt es aber auch immer wieder Lichtblicke, die einem ein gutes Stück Hoffnung zurückgeben. Ein solcher Lichtblick ist die erfolgreiche Auswilderung von Jaguaren in dem 13000 Quadratkilometer großen Sumpfgebiet Esteros del Iberá im Norden Argentiniens. In diesem Gebiet galt der Jaguar seit 70 Jahren als ausgerottet. Im Zuge des weltweit bisher größten Projekts dieser Art wurden von „Rewilding Argentina“ neben dem Jaguar auch Pampashirsche, Sumpfhirsche, Tapire, Große Ameisenbären, Halsband-Pekaris, Weißbart-Pekaris und Grünflügel-Aras in dem Nationalreservat angesiedelt. So streiften Ende 2022 neben den genannten Arten wieder 13 der faszinierenden Großkatzen durch das zweitgrößte zusammenhängende Feuchtgebiet der Erde.

 

Zoo Salzburg, 10. August 2023

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