Eigentlich birgt diese Geschichte sogar eine doppelte Überraschung. Frisch aus dem Urlaub im Süden zurückgekehrt, stellte eine Familie nicht ohne Erstaunen fest, dass sich ein kleiner, blinder Passagier in einem Koffer eingenistet hatte – ein etwa vier Zentimeter großer Skorpion. Nun war guter Rat teuer und wie es sich für verantwortungsbewusste Naturfreunde gehört, entließen sie das Krabbeltierchen nicht einfach in die heimatliche Landschaft, sondern suchten nach einer fairen Lösung. So landete der unter anderem im Südosten Frankreichs, Italiens oder Kroatiens zu findende Skorpion im Zoo Salzburg. Dort stellte sich die zweite Überraschung ein. Bei dem - zu der Klasse der Spinnentiere gehörenden - "Euscorpius Italicus" handelte es sich um ein Weibchen und es war trächtig.
Nun muss man wissen, dass Skorpione lebendgebärend sind und die Tragzeit 11 bis 11,5 Monate beträgt. Am vergangenen Wochenende kamen schließlich die Jungtiere zur Welt und kletterten sofort nach der Geburt auf den Rücken der Mutter. Wer genau hinsieht kann das Skorpion-Weibchen und die etwa 15 Jungtiere noch ein paar Tage lang im Gibbonhaus rechts neben den Rotaugenlaubfröschen entdecken. Sobald sie nach der ersten Häutung eigenständig in ihrem Terrarium umherlaufen, werden sie getrennt und separiert aufgezogen.
Zoo Salzburg, 12. Mai 2022