Die Freude über das winzige Jungtier ist riesig. Kein Wunder, handelt es sich doch über einen enorm wichtigen Zuchterfolg, der sich bereits wenige Wochen nach der Ankunft des Zuchtpaars im Zoo Salzburg einstellte. Zur Erklärung: Die Bayerische Kurzohrmaus wird als eines der seltensten Säugetiere der Welt beschrieben. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion ist sie als „vom Aussterben bedroht“ verzeichnet.
Dabei galt sie sogar Jahrzehnte lang als verschollen und man nahm an, sie sei bereits ausgestorben. Aber die nur bis 10 Zentimeter große und bis zu 28 Gramm schwere Wühlmaus stellte einmal mehr klar, dass „todgesagte einfach länger leben“. 42 Jahre nach dem ersten Fund im Jahr 1962 bei Garmisch-Partenkirchen tauchte die Bayerische Kurzohrmaus im Tiroler Rofangebirge nämlich wieder auf. Und nach intensiver Suche sowie der Auswertung von anderthalb Millionen Wildtierkamera-Aufnahmen erfolgte 2023 in Mittenwald ein weiterer, langersehnte Sensationsfund. Ein Exemplar der Bayerischen Kurzohrmaus konnte lebend gefangen werden.
Schon allein vor diesem Hintergrund ist die Geburt des weiblichen Jungtiers am 13. Mai ein echtes Highlight und natürlich auch ein niedlicher Hingucker. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass die Fortpflanzungsrate bei der Bayerischen Kurzohrmaus erstaunlich niedrig ist. In der Regel bekommen sie pro Wurf nur ein bis zwei Jungtiere.
Noch sind die hochbedrohten Tiere, für deren Erhalt der Alpenzoo Innsbruck mit seinem Engagement federführend ist und von dem wir auch unser Zuchtpaar erhalten haben, hinter den Kulissen. Es ist jedoch geplant, die seltenen Wühlmause in näherer Zukunft auch den Besucherinnen und Besuchern zu zeigen und sie so als Botschafter ihrer Art für sich selbst sprechen zu lassen.