Igel gehören zu den ältesten Säugetieren der Erde, sie sind als Wildtiere bestens an das Leben im Freien angepasst und kommen im Normalfall sehr gut ohne menschliches Zutun zurecht. Es gibt jedoch Anzeichen, die einen schnell erkennen lassen, ob ein Igel Hilfe benötigt. Dies ist vermehrt im Herbst der Fall, denn die stacheligen Gesellen gehören zu den Winterschläfern. In dem sie sich von etwa November bis März in ein geeignetes Schlafnest zurückziehen und ihre Körperfunktionen sowie den Stoffwechsel auf „Sparflamme schalten“ überbrücken sie die nahrungsarme Zeit, in der es weder Würmer noch Insekten gibt. Somit zehren sie während der Wintermonate von den Fettreserven, die sie sich im Herbst zulegen.
Ein junger Igel sollte bis Ende Oktober laut der Igelhilfe Österreich mindestens 700 Gramm auf die Waage bringen. Liegt das Gewicht darunter sollte er in fachmännische Obhut genommen werden, um den Winter zu überstehen. Hilfe benötigen die stacheligen Gesellen zudem, wenn sie bei Schnee und Frost angetroffen werden oder gar einen apathischen Eindruck erwecken. Auch bei Verletzungen oder sichtbarem Schädlingsbefall sinkt ihre Überlebenschance ohne menschliches Eingreifen rapide. Wichtig ist jedoch immer das Tier eine gewisse Zeit zu beobachten. Hat ein Igel eine rundliche Körperform, wirkt vital und rollt sich bei Berührung zu einer Stachelkugel zusammen, sollte man ihn einfach an Ort und Stelle belassen. Stellt sich die Sachlage wie zuerst geschildert dar oder bestehen Zweifel ist guter Rat teuer, und den bekommt man beispielsweise bei der Igelhilfe Österreich oder bei anderen fachkundigen Stellen.
So wichtig eine kurzfristige Hilfe in akuten Fällen ist, so überlebenswichtig ist vor allem die langfristige Unterstützung der nützlichen Stacheltiere. Aufgrund vielschichtiger Gefahren durch Straßenverkehr oder Gartengeräte haben sie es ohnehin schwer. Noch schwieriger wird es für sie, wenn sie keine Nahrung, also Käfer, Spinnen, Schnecken, Larven, Raupen oder Würmer finden und keine ungestörten Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind. Somit sind Monokulturen, intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Rasenflächen kein geeigneter Lebensraum für die eigentlich anpassungsfähigen Tiere. Wer Igeln etwas Gutes tun möchte, bietet ihnen eine naturnahe Umgebung mit Wiesen, Sträuchern, Hecken, durchlässigen Zäunen und Wasserstellen an. Dabei gilt es jedoch mögliche Stolperfallen, wie beispielsweise Maschendrahtzäune, nicht abgedeckte Schächte oder Regentonnen und Pools mit glatten Flächen ohne Ausstiegshilfen zu beseitigen, beziehungsweise zu entschärfen.