"Wilde Vielfalt"
Sonntag, 11. September 2022, von 10 bis 16 Uhr
Es ist ein Thema, das angesichts des fortschreitenden Verlusts der Artenvielfalt an Dringlichkeit zunimmt und das zu den elementaren Aufgaben eines Zoos gehört. Deshalb sehen wir dem 12. Artenschutztag, der am Sonntag, 11. September 2022, von 10 bis 16 Uhr nach zwei Jahren Pause im Zoo Salzburg stattfindet, mit Spannung und Vorfreude entgegen. Von der Österreichischen Zoo-Organisation OZO ins Leben gerufen, gibt der Artenschutztag verschiedenen Tier- und Umweltschutzorganisationen eine Plattform, um ihre Arbeit vorzustellen. Darüber hinaus bekommen Interessierte einen fundierten Einblick über die Zusammenhänge in der Natur. Sie haben die Möglichkeit zu erfahren, warum der Erhalt der Biodiversität essenziell ist. Denn Aufklärung stellt eine tragende Säule des Artenschutzes dar. Nur, wenn wir um die Bedrohung der Natur und des Tierreiches wissen, können wir uns für deren Schutz und Erhalt einsetzen.
So gibt es an diesem Tag einiges zu erfahren und zu bestaunen. Die Natur wird mit einer Vielzahl von Anschauungsmaterial „begreifbar“ gemacht oder genau „unter die Lupe“ genommen. Experten aus verschiedenen Fachbereichen informieren beispielsweise, weshalb das Überleben vieler Wildtiere in Gefahr ist, wie Haustiere artgerecht gehalten werden und wie man Reptilien respektvoll begegnet.
Spiel und Spaß für die ganze Familie kommt dabei keinesfalls zu kurz: Jedem, der seinen ausgefüllten Stempelpass am Infostand des Zoo Salzburg abgibt, erwartet eine kleine Überraschung!
Besuchen Sie folgende Treffpunkte mit Enrichments, um Spannendes über einige unserer Tiere zu erfahren:
Folgende Tier- und Umweltschutzorganisationen stellen neben dem Zoo Salzburg ihre Ziele und Arbeiten für den aktiven Tier-, Natur- und Artenschutz vor:
Waldrappteam
Im Rahmen des ersten von 2014 bis 2019 andauernden LIFE Projektes gelang es dem Waldrappteam in den Alpen eine migrierende Population von Waldrappen wieder anzusiedeln. 2019 lebten 142 Tiere in drei Brutkolonien nördlich der Alpen mit einem gemeinsamen Überwinterungsgebiet in der Toskana. Zudem konnten mittels einer umfangreichen Kampagne die Verluste durch illegale Vogeljagd in Italien fast halbiert werden. Das Verschwinden des Waldrapps, der als Zugvogel bis ins 17. Jahrhundert auch in Mitteleuropa heimisch war, lässt sich auf seine exzessive Bejagung zurückführen. Weil eine Population dieser Größe noch nicht selbständig überlebensfähig ist, wurde das LIFE Projekt verlängert.
Birdlife Österreich
Als Partner von Birdlife International ist Birdlife Österreich die einzige landesweit und international agierende Vogelschutz-Organisation hierzulande. Seit der Gründung im Jahr 1953 verwirklicht der gemeinnützige Verein wissenschaftlich fundierte Natur- und Vogelschutzprojekte in vier Kernbereichen: Artenschutz, Schutzgebiete und Lebensräume, Nachhaltigkeit, Bewusstseinsbildung. Mit anderen Worten: Birdlife gibt Vögeln eine Stimme. Einen Schwerpunkt bildet mit der Rückkehr mancher Greifvogelarten beispielsweise der Einsatz gegen die illegale Greifvogelverfolgung. Aber auch das Monitoring mithilfe der Bevölkerung gehört zu den Aktivitäten der Organisation.
Naturschutzbund Salzburg
Der Naturschutzbund Österreich - und damit natürlich auch seine Landesgruppen - hat sich die die dauerhafte Sicherung der Natur als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen auf die Fahnen geschrieben. Dabei liegt ein Fokus darauf, das Bewusstsein der Menschen für die Unabdingbarkeit von natürlichen und naturnahen Lebensräumen zu stärken. Deshalb kämpfen seine ehrenamtlichen Mitarbeiter seit mehr als 100 Jahren für die Erhaltung der österreichischen Naturjuwelen. In der heutigen Zeit ist der Naturschutzbund als „Anwalt der Natur“ mehr denn je gefordert. Konkret verfolgt der Naturschutzbund beispielsweise umfassende Projekte zum Schutz der Wildkatze, des Fischotters, des Luchses oder des Wolfs.
Verein Naturschutzhunde
Der junge Verein bildet Mensch-Hund-Teams für unterschiedliche Einsatzbereiche im Natur- und Artenschutz aus. In diesem Zusammenhang entwickeln die Naturschutzhunde gemeinsam mit ihrem wissenschaftlichen Beirat Prüfungsordnungen und führen Zertifizierungen mit unabhängigen GutachterInnen durch. Damit wird eine überprüfbare und hohe Qualität der Spürhunde-Teams und der Arbeit des Vereins sichergestellt. So kommen die Hunde beispielsweise in den Bereichen Wildtier - & Kollisions-Monitoring oder bei der illegalen Verfolgung von Greifvögeln zum Einsatz. Dabei leisten die Spürhunde-Teams unter anderem bei der Überwachung von sehr versteckt lebenden Wildtieren eine ebenso wichtige wie großartige Arbeit.
Jane Goodall Institut Austria
Als weltweit tätige Naturschutzorganisation treibt Jane Goodall Institute Austria die die Vision und Arbeit von Dr. Jane Goodall weiter voran. Diese fasst die Organisation wie folgt zusammen: „Indem wir Schimpansen schützen und Menschen dazu inspirieren, unsere Welt, die wir alle teilen, zu erhalten, verbessern wir das Leben von Menschen, Tieren und der Umwelt. Alles ist miteinander verbunden – jeder kann einen Unterschied machen.“ Die britische Verhaltens- und Primatenforscherin sowie Umweltschützerin Dr. Jane Goodall studierte beinahe drei Jahrzehnte lang das Verhalten von Schimpansen im Gombe-Nationalpark. Seit der Gründung des Jane Goodall Instituts im Jahr 1977 setzt sich die globale Nonprofit-Organisation für den Schutz dieser Menschenaffen ein.
Nationalpark Hohe Tauern
Der 1.856 Quadratkilometer große Nationalpark Hohe Tauern erstreckt sich über die österreichischen Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol und ist damit der größte Nationalpark im gesamten Alpenraum sowie eines der größten Schutzgebiete in Mitteleuropa. Darüber hinaus gehört er zu den großartigsten Hochgebirgslandschaften der Erde und von den Tälern bis zu den Gipfelregionen der Dreitausender sind viele Wildtiere und Pflanzen beheimatet – von Steinadler über Bartgeier bis zu Steinbock und Murmeltier. Dieses einmalige Ökosystem zu schützen, zu erforschen und das Wissen weiterzugeben, ist die zentrale Aufgabe des Nationalparks.
Nationalpark Berchtesgaden
Seit dem Jahr 1978 ist die artenreiche Bergwildnis des einzigen deutschen Nationalparks in den Alpen streng geschützt. Im Nationalpark Berchtesgaden dürfen die Kräfte der Natur ohne menschlichen Eingriff – ganz nach dem Motto: Natur, Natur sein lassen – wirken. Das Gebiet des Nationalparks ist aber nicht nur Schutzgebiet, sondern auch Kulturraum, denn seit vielen Jahrhunderten treiben die Almbauern ihre Tiere zur Sommerweide in das Gebiet und die so entstandenen Almen zu erhalten, ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe des Nationalparks. Eine weitere Aufgabe ist Bildung. Denn „nur was man kennt und liebt, ist man bereit zu schützen“.
Neuer Salzburger Tierschutzverein Theo
Auch bei dem Tierschutzverein THEO handelt es sich um einen jungen Verein, der sich mit aller Kraft dem Schutz von Tieren verschrieben hat. So hat sich das Team ein zukunftsweisendes und ganzheitliches Konzept erarbeitet. Dabei steht das Wohl von Hund, Katze, Kaninchen & Co. stets im Mittelpunkt. Dazu gehört die liebevolle Versorgung der Tiere ebenso, wie die fachgerechte Beratung für Adoptionswillige sowie eine kompetente Aufklärung über die Arbeit von THEO. Vor allem hat sich THEO auch das erklärte Ziel einer sorgsamen, transparenten und aktiven Weitervermittlung der in Obhut des Vereins befindlichen Tiere gesteckt. Denn nur, wenn Tiere ein schönes Zuhause gefunden haben, wird wieder Platz für weitere Tiere in Not geschaffen.
Herpetologische Arbeitsgemeinschaft – Haus der Natur Salzburg (HerpAG)
Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 beschäftig sich die Herpetologische Arbeitsgemeinschaft (kurz: HerpAG) mit der Biologie und dem Schutz heimischer Amphibien und Reptilien. Sie besteht aus rund 20 Biologinnen und Biologen, Studierenden sowie interessierten Laien. In diesem Kreis finden jeden ersten Montag im Monat Arbeitstreffen statt. Darüber hinaus veranstaltet die Herpetologische Arbeitsgemeinschaft Exkursionen und Vorträge. Zudem erstellt sie beispielsweise Verbreitungskarten aller Amphibien und Reptilien im Bundesland Salzburg. Diese basieren auf dem aktuellen Stand ihrer Biodiversitätsdatenbank, die aus gut 30.000 Datensätzen besteht und dem langjährigen Engagement der HerpAG zuzuschreiben ist.
Koordinationsstelle für Fledermausschutz- und forschung in Österreich (KFFÖ)
Der eingetragene Verein besteht seit dem Jahr 2003 und hat sich die Durchführung sowie Förderung des Fledermausschutzes in Österreich zum Ziel gesetzt. Im Einzelnen beinhaltet das Tätigkeitsspektrum unter anderem umfassende Aufklärungsmaßnahmen, die Durchführung von wissenschaftlichen Forschungs- und Lehrprojekten sowie die Sicherung von gefährdeten Fledermausquartieren und Jagdgebieten. Denn aufgrund ihrer komplexen Lebensweise, mit zeitlich und geografisch getrennten Lebensräumen, sind Fledermäuse sehr gefährdet. Zudem hat sich die KFFÖ den Informationsaustausch mit gleichgesinnten Institutionen und Personen sowie anderen Vereinen im In- und Ausland auf die Fahnen geschrieben.
Artenschutzprogramm Europäische Sumpfschildkröte
Der Nationalpark-Donau-Auen besteht seit dem Jahr 1996 und umfasst auf einer Fläche von mehr als 9.600 Hektar die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas. Mit der Gründung des Nationalparks wurde auch das Artenschutzprogramm Europäische Sumpfschildkröte ins Leben gerufen, denn in den Donau-Auen sind geschätzte 1000 bis 1500 Vertreter der einzigen Schildkrötenart Mittel- und Nordeuropas beheimatet. Aufgrund der geringen Populationsgröße und der beschränkten Anzahl an Eiablageflächen konzentrieren sich die Maßnahmen vor allem auf den Schutz der Gelege und der Jungtiere vor einer Vielzahl von Fressfeinden. Somit wird versucht, die Fortpflanzung möglichst vieler Schildkröten zu sichern.
Salzburger Jägerschaft
Zu Beginn des Jahres 2020 hat die Salzburger Jägerschaft das Projekt „Wildtiere auf Achse“ ins Leben gerufen, womit – nach eigener Aussage – ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Mit einem großen Anhänger und Zugfahrzeug, das unter anderem mit vielen Fellen und Präparaten zum Angreifen bestückt ist, lässt sich das innovative Projekt am besten als eine Art fahrende Schule beschreiben. Damit bietet das Bildungsprojekt eine ebenso anschauliche wie effektive Gelegenheit, Kindern ein altersgerechtes Entdecken der heimischen Natur zu ermöglichen. So touren Wald- und Jagdpädagogen- und pädagoginnen mit dem „Wildtier auf Achse“ – Mobil durch das Bundesland Salzburg und erklären die Zusammenhänge unserer Berge, Wiesen und Wälder.
Keine Anmeldung erforderlich.
Änderungen vorbehalten.
Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.